Wir leben in einer Zeit der Ungleichzeitigkeit: Während wir technologisch im 21. Jahrhundert stehen, sind unsere Weltbilder mehrheitlich noch von Jahrtausende alten Mythen geprägt. Diese Kombination von höchstem technischen Know-how und naivstem Kinderglauben könnte auf Dauer fatale Konsequenzen haben. Angesichts der Gefahren, die aus der Renaissance unaufgeklärten Denkens in einem technologisch hoch entwickelten Zeitalter erwachsen, entwirft das Manifest des Evolutionären Humanismus eine säkulare Gegenposition, die im Einklang mit den häufig desillusionierenden Ergebnissen der (natur-) wissenschaftlichen Forschung steht. Das Manifest liefert auf diese Weise nicht nur eine kompakte Zusammenfassung der Grundpositionen einer „zeitgemäßen Aufklärung“, es ist auch ein entschiedenes Plädoyer für eine „alternative politische Leitkultur“, die auf die besten Traditionen von Wissenschaft, Philosophie und Kunst zurückgreift, um das unvollendete Projekt der aufgeklärten Gesellschaft gegen seine Feinde zu verteidigen.