Die Theologische Erkenntnislehre verbindet die Fundamentaltheologie mit der Dogmatik. Sie versteht sich als Brücke zwischen der fundamentaltheologischen Ekklesiologie und der systematischen Darstellung des Glaubens der Kirche, wie sie in der Dogmatik erfolgt. Konkret geht es in der Theologischen Erkenntnislehre vor allem um die Bedeutung der Heiligen Schrift, der Tradition und des Lehramtes der Kirche. Die Heilige Schrift, die Tradition und das Lehramt der Kirche bilden das Fundament des Glaubens der Kirche. Die Unkenntnis der theologischen Erkenntnisprinzipien führt die Theologie in die Beliebigkeit und untergräbt ihr Fundament als Wissenschaft. Das ist heute weithin der Fall, in der Lehre nicht weniger als in der Forschung und folglich auch in der Verkündigung. Papst Benedikt XVI. wurde während seines Pontifikates nicht müde, auf den Relativismus im Denken des modernen Menschen hinzuweisen, der auch die Theologie und die Verkündigung überrollt, der dem Geist der Offenbarung und des Glaubens der Kirche, wie er sich in den Jahrhunderten entfaltet hat, jedoch diametral entgegengesetzt ist. Im Hinblick auf das Verhältnis des Christentums zu den anderen Religionen, aber auch im Hinblick auf das Verhältnis der Katholischen Kirche zu den anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften prägt er sich vor allem in einem grundlegenden Indifferentismus aus. Die Wahrheit ist indessen immer nur eine, und immer ist sie absolut, auch die religiöse Wahrheit. Das ist eine elementare Erkenntnis, hinter die man auch dort nicht zurück kann, wo man jede Wahrheitserkenntnis leugnet. Unter diesem Aspekt möchte die vorliegende Darstellung im Dienst des Glaubens der Gesundung der Kirche, ihrer Theologie und ihrer Verkündigung dienen.