Auch wenn es noch viel zu früh ist, um mit Abstand auf die letzten knapp zwei Jahre zu schauen, so ist schon jetzt zu erkennen, dass die Corona-Krise eine Zäsur im kollektiven Bewusstsein markiert. Im öffentlichen Diskurs gibt es ein „Davor“ und ein „Danach“. Wie Letzteres genau aussehen wird, lässt sich noch nicht klar erkennen. War der gesellschaftliche Zusammenhalt schon vor Corona eine enorme Herausforderung, so hat sich dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu einer gesamtgesellschaftlichen Challenge entwickelt. Die Anzeichen für sich beschleunigende Disparitäten treten klar hervor. Die Folgen für das Vertrauen in das demokratische Gemeinwesen sind unabsehbar. Wir erleben auf unterschiedlichen Ebenen eine Destabilisierung alter Muster. Hierin liegt auch die Chance, etwas Neues denken zu können, einen neuen Weg einzuschlagen. Der Blick auf die psycho-sozialen und gesellschaftlichen Wirkungen der Corona-Krise führen dazu, dass viele Menschen anfangen, andere Dinge im Leben wichtig zu nehmen. Wir stehen erst am Anfang eines großen Transformationsprozesses.