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Im Auto durch zwei Welten

Autor
Stinnes, Clärenore

Im Auto durch zwei Welten

Untertitel
Die erste Autofahrt einer Frau um die Welt 1927 bis 1929
Beschreibung

In einer Zeit, als die erste Taxichauffeurin geradezu eine Sensation darstellte, hat sich die ebenso couragierte wie erfolgreiche Rennfahrerin Clärenore Stinnes in den Kopf gesetzt, als erste Frau überhaupt in einem Automobil die Erde zu umrunden. Geplant hat sie für die Reise zwölf Monate. Mehr als doppelt so viele sollten es nachher werden. Ein Reisebericht der besonderen Art. Ein absolutes Muss für alle Freundinnen und Freunde dieses Genres.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Promedia Verlag, 2007
Seiten
256
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-85371-105-7
Preis
27,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Clärenore Stinnes wurde 1901 als Industriellentochter in Mühlheim an der Ruhr geboren. Sie war Rennfahrerin und reiste mit ihrem zukünftigen Ehemann, dem schwedischen Kameramann Carl-Axel Sönderström in einem Pkw einmal um die Welt. Sie starb 1990 in Schweden.

Zum Buch:

Ende der Zwanzigerjahre plant Clärenore Stinnes eine Reise um die Welt. Nicht unbedingt in achtzig Tagen, nein, es sollen schon so um die zwölf Monate werden, das hat sie sich jedenfalls fest vorgenommen. Und sie will dabei auch nicht auf jedes verfügbare Transportmittel zurückgreifen, nur um möglichst schnell voranzukommen. Vielmehr hat sie vor, als erste Frau in der Geschichte überhaupt, den Erdball in einem Automobil zu umrunden. Ein mehr als wagemutiges Unterfangen, keine Frage.

Clärenore, fünfundzwanzig Jahre alt, ist die Tochter eines ungemein wohlhabenden Industriemagnaten und hat sich bereits als Autorennfahrerin einen Namen gemacht. Sie wird gesponsert von der in Frankfurt am Main beheimateten und zur damaligen Zeit sehr renommierten Autofirma Adler, die ihr nicht nur die horrende Summe von einhunderttausend Reichsmark zur Verfügung stellt, sondern gleich dazu noch einen brandneuen „Standard 6“ sowie einen Begleit-Lkw, der Ersatzteile, Benzin, Öl, Winden, Drahtseile und Dynamitstangen transportiert (um nötigenfalls dort den Weg frei zu sprengen, wo keiner ist). Ihr zur Seite gestellt werden zwei Werksmechaniker, ein Dolmetscher und der schwedische Kameramann Carl-Axel Söderström, der die Reise dokumentieren soll. In Schwarzweiß und ohne Ton.

Es dauert nicht lange, da werden die Mechaniker nacheinander krank und geben schließlich auf, und als sich dann auch noch der – völlig unfähige – Dolmetscher auf und davon macht, sind Clärenore und Carl-Axel völlig auf sich allein gestellt, doch aufgeben wollen sie auf keinen Fall.

Auf ihrer gefahrvollen Reise durch- und überqueren sie Regenwälder, Wüsten und Dschungel, steile Gebirgspässe und zugefrorene Seen, überwinden Sandstürme, werden von Räuberbanden und Wölfen gejagt und finden sich in Gebieten zurecht, die auf keiner Karte verzeichnet sind, in denen nie zuvor ein Automobil gesehen wurde, ja nicht einmal weiße „Touristen“. Es ist eine Qual. Sie hungern, sie dursten, sie frieren und schwitzen. Es ist aber auch jedes Mal ein Ansporn, immer weiter zu fahren. Und schließlich, im Juni 1929, nach zwei Jahren und einem Monat, nach 46.758 Kilometern und 23 Ländern erreichen sie Berlin, und da sind sie längst schon ein Liebespaar.

Ich empfehle jedem, der sich fürs Reisen interessiert, und sei es auch nur mit dem Finger über der Landkarte, dieses Buch zu lesen. Es ist eine einzige Freude, die Abenteuer, die Höhen und Tiefen der beiden hautnah mitzuerleben. Man wird dieses bereits 1929 erschiene Buch lieben und weiterempfehlen, mit Sicherheit. Man wird erstaunt sein, man wird oft auch schmunzeln, aber auf alle Fälle wird man reich belohnt werden.

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln