Viele der besten Vertreter der russischen Literatur haben in ihren Werken den Wald und die Jagd thematisiert und sind selbst leidenschaftliche Jäger gewesen. Auch Nicht-Jägern sind Iwan Turgenjews „Aufzeichnungen eines Jägers“ oder die Schilderung einer Wolfsjagd in Tolstois „Krieg und Frieden“ bekannt. Einige der schönsten Jagdgeschichten Russlands hat der Naturforscher Ingolf Natmessnig zusammengetragen. Der Erzählband „Russland – Erzählungen rund um die Jagd“ stellt in 20 Geschichten quasi im Verlauf eines „Literarischen Jagdjahres“ die bedeutendsten und jagdlich spannendsten Tiere Russlands im Rahmen jeweils einer oder mehrerer Erzählungen vor: beginnend mit einer unglaublichen Fallenjagd, über die Frühjahrsjagd auf Schnepfen, über die Jagd auf Wölfe, den Zobel, den Elch und das Rentier bis hin zur Bärenjagd im Hochwinter; das Jagdjahr klingt aus mit dem Essay „Wald und Steppe“ von Iwan Turgenjew, einer Beschreibung dessen, was den Zauber der Jagd ausmacht, wie man sie schöner kaum finden kann. Der zeitliche Bogen der Erzählungen reicht von der Zarenzeit bis in die Gegenwart. Sämtliche Erzählungen zeichnen sich vor allem durch zwei Dinge aus: höchste Erzählkunst oder dramatischer Verlauf. In vielen der Geschichten verbinden sich die beiden Vorzüge zu höchster Literatur. Allen Geschichten ist jedenfalls eines gemeinsam: Sie sind höchst lesenswert!