Wer Die Welt in einer Eierschale in die Hand nimmt, dem eröffnet sich nicht nur ein reich illustriertes Sachbuch für Erwachsene, sondern ein ganzes Wissensuniversum rund um Vögel und ihre Lebensräume. Mitreißend erzählt die Hamburger Illustratorin Sarah Heuzeroth von den unterschiedlichsten Verflechtungen und Einflüssen von Vogelarten, von Studien, Forschungsergebnissen und Zukunftsaussichten.
Die Botschaft der Autorin ist klar: „Ohne funktionsfähige Ökosysteme haben wir keine Zukunft.“ Dass sie uns diese schwer verdauliche, aber nicht neue Nachricht in einem vor bunter Vielfalt schier überquellenden, wunderbaren Buch präsentiert, macht nicht nur nachdenklich, sondern entfacht auch Hoffnung. Je mehr Zusammenhänge wir verstehen, desto eher können wir eine Kehrtwende von Ausbeutung und Zerstörung zu Regeneration und Gesundung des Planeten einleiten und mitgestalten.
(ausführliche Besprechung unten)
Wenn man die Begriffe Biodiversität oder Artenvielfalt mal nicht wie so oft etwas desinteressiert an uns vorüber- und sich stattdessen in ihren Bann ziehen lässt, kann man sich der Begeisterung und Faszination, die von ihnen ausgehen, eigentlich nicht mehr entziehen.
Eine, die sich dem Thema Artenvielfalt im Bezug auf Vögel, ihre Lebensräume und Wechselwirkungen in der Natur ausführlich gewidmet und daraus ein reich illustriertes Sachbuch für Erwachsene gemacht hat, ist die Hamburger Wissenschafts-Illustratorin Sarah Heuzeroth. Wer Die Welt in einer Eierschale in die Hand nimmt, dem eröffnet sich ein faszinierendes Wissensuniversum, gegliedert in das Orchester der Arten und die Überlebensräume der gefiederten Tiere.
Heuzeroth erzählt mitreißend von Studien, Forschungsergebnissen und Zukunftsaussichten. Die weitreichenden Folgen, die es hatte, als Mao Zedong in den 1950er Jahren die Spatzen ausrotten ließ, können nicht ungeschehen gemacht werden. Die Geschichte der Waldrappe jedoch, einer Vogelart, die im 17. Jahrhundert ausgerottet, im letzten Jahrzehnt jedoch in Süddeutschland und Österreich erfolgreich wieder angesiedelt wurde, zeugen davon, was möglich ist, wenn Menschen sich dazu entschließen, endlich wieder mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie.
Auch vom positiven Einfluss, den Vogelstimmen auf das menschliche Wohlbefinden haben können, erfahren wir und warum es unsere Zukunft retten kann, wenn wir endlich wieder mehr Mut zur Wildheit entwickeln. Wenn wir in Richtung der südamerikanischen Regenwälder blicken, wird es nicht egal sein, ob es noch viele oder wenige Tukane gibt. Die Größe bestimmter Baumarten und damit ihre Widerstandskraft gegen den Klimawandel, hängen maßgeblich davon ab, ob große Vögel weiterhin große Samen über weite Strecken verbreiten können.
Dutzende Vogelarten bevölkern das hier empfohlene Buch, und von Seite zu Seite treten die Verflechtungen der natürlichen Lebensräume und der Einflüsse des Menschen – im Guten wie im Schlechten – deutlicher hervor. Sarah Heuzeroths Botschaft ist klar: „Ohne funktionsfähige Ökosysteme haben wir keine Zukunft.“ Dass sie uns diese schwer verdauliche, aber nicht neue Nachricht in einem vor bunter Vielfalt schier überquellenden, wunderbaren Buch präsentiert, macht nicht nur nachdenklich, sondern entfacht auch Hoffnung. Je mehr Zusammenhänge wir verstehen, desto eher können wir eine Kehrtwende von Ausbeutung und Zerstörung zu Regeneration und Gesundung des Planeten einleiten und mitgestalten.
Ein Verzeichnis der im Buch auftauchenden Vogelarten, die Wissenschaft dahinter mit zahlreichen Verweisen auf konkrete Forschungen und Anregungen zum Weiterlesen & aktiv werden, runden den Heuzeroth-Vogel-Kosmos ab. Sollten Sie Ihre Bücher gerne in der Autorenbuchhandlung in Frankfurt kaufen, fragen sie mal nach den Gemüsevögel-Postkarten, die stammen nämlich auch aus der Feder der kreativen Autorin, deren Buch Sie sich auf jeden Fall ansehen sollten.
Larissa Siebicke, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt
