Kraniche als begnadete Tänzer, Pilze als Superhelden, ein kleiner Igel-Hilfskatalog und verdächtige Prozessionen an einem sonnigen Frühlingsmorgen: Jasmin Schreiber hat ihre überbordende Begeisterung für die Natur zwischen zwei Buchdeckel gepackt und ein unsachliches Sachbuch geschrieben! Das Naturarium ist nicht nur beschreibendes Sachbuch, sondern durch und durch eine Aufforderung zum Mitmachen, Mit-schauen, Mit-lernen, welche aberwitzigen Mechanismen sich die Natur ausgedacht hat, um Artenvielfalt zu erzeugen und was wir Menschen tun können, um diese zu erhalten. Ob wir uns nach der Lektüre auch – wie die Autorin – in Spinnen und Asseln verlieben werden, muss allerdings offenbleiben!
(ausführliche Besprechung unten)
Kraniche als begnadete Tänzer, Pilze als Superhelden, ein kleiner Igel-Hilfskatalog und verdächtige Prozessionen an einem sonnigen Frühlingsmorgen: Jasmin Schreiber hat ihre überbordende Begeisterung für die Natur zwischen zwei Buchdeckel gepackt und ein unsachliches Sachbuch geschrieben! Ihr persönliches Naturarium, das an ein Herbarium erinnert, sich aber eben nicht nur den Pflanzen, sondern sich allem widmet, was es in der Natur zu entdecken gibt, ist ein sattes Sammelsurium an Naturbeobachtungen, konkreten Handlungstipps, Bastelanleitungen und Nature Writing in einem. Dass das nicht unübersichtlich wird, liegt einerseits an den wunderschönen und von der Autorin selbst angefertigten Bildern, die die Texte begleiten und andererseits an der Gliederung in die zwölf Monate des Jahres, die durch das Buch führen.
Jasmin Schreiber, die sich auf ihrer Webseite selbst als Schriftstellerin, Wissenschaftlerin und Krabbeltier-Enthusiastin beschreibt und die vielen LeserInnen als Autorin der Romane Marianengraben und Mauersegler bekannt sein könnte, teilt in ihrem neuen Buch einerseits ihren enthusiastischen Blick auf Naturphänomene und andererseits ihre breiten biologischen Kenntnisse. Weil es eben nicht nur beschreibendes Sachbuch ist, eignet sich Schreibers Naturarium für NaturliebhaberInnen unterschiedlichen Alters und ist durch und durch eine Aufforderung zum Mitmachen, Mit-schauen, Mit-lernen, welche aberwitzigen Mechanismen sich die Natur ausgedacht hat, um Artenvielfalt zu erzeugen und was wir Menschen tun können, um diese zu erhalten.
Dass ein am Boden gefundener Mauersegler auf jeden Fall Hilfe benötigt, ein Kübel auf dem Balkon wie ein riesiger Garten sein kann, wenn man nur klein genug ist, und dass die von uns Menschen oft innig gehegten Honigbienen eine bedrohliche Konkurrenz für Wildbienen darstellen können, das und noch viel mehr verrät das hier empfohlene Buch.
Es ist ein aberwitziges Schatzkästchen, das in manchmal vielleicht etwas zu losem Ton – dafür aber umso mitreißender – unterschiedlichste Facetten und Zusammenhänge der Natur beschreibt und in jedem Fall Lust auf einen nächsten Spaziergang mit offeneren Augen macht. Ob wir uns danach auch – wie die Autorin – in Spinnen und Asseln verlieben, muss allerdings offenbleiben!
Larissa Siebicke, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt
