Die letzte Supermacht der Erde durchlebt stürmische Zeiten, und die Erschütterungen sind auch auf unserer Seite des Atlantiks zu spüren – und nicht minder im Pazifik. Doch was bedeutet das für die Vereinigten Staaten von Amerika, und was für Deutschland? Tobias Endler und Martin Thunert nehmen die aktuellen Entwicklungen unter die Lupe. Entzauberung nimmt die amerikanische Sicht auf die Dinge als Ausgangspunkt. Die Autoren haben über 30 Experteninterviews geführt, unter anderem mit Joseph Nye (Harvard), Michael Dukakis (ehemals Präsidentschaftskandidat der Demokraten), Saori Katada (UCLA) und John Micklethwait (The Economist). Diese und weitere Einschätzungen aus erster Hand werden kritisch verarbeitet. Zahlreiche Gespräche, an der Ost- und Westküste der USA, im Süden und in der Gegend um die Großen Seen geführt, vermitteln ein umfassendes Bild davon, wie Amerikas führende Denker während Obamas zweiter Amtszeit auf ihr Land schauen – und was sie für die Zukunft erwarten. Entzauberung bietet auch eine tiefgreifende Analyse der internen Mechanismen des heutigen Amerika. Die Autoren zeigen, wie inneramerikanische Faktoren (die polarisierte politische Landschaft, zentrale Politikfelder wie Energie, Bildung oder Einwanderung) Amerikas globale Macht und Autorität in der Ära Obama bedingen. Entgegen der europäischen Neigung dieser Tage, Amerika im Niedergang zu sehen, heben Endler und Thunert die enorme Widerstandsfähigkeit der Weltmacht hervor – wenn sich auch die Bedingungen der heutigen Welt geändert haben. Entzauberung erklärt, was es damit auf sich hat, und was Amerikas neues Portfolio für alle anderen bedeutet.