Die Herausgeber, Guo Qiyong und Wen Yongning, und gleichermaßen die 15 Autoren des hier vorliegenden Bandes aus der Reihe Chinesische Perspektiven: Philosophie haben sich für den Weg des Fleißes, der Umsicht und der kreativen Grundlagenarbeit entschieden. Sie bilden chronologisch und thematisch die Strukturen des geistigen Raumes nach, in dem chinesische Philosophen zwischen 1949 und 2009 ihre Position reflektiert haben und als Wissenschaftler gereift sind. Das Buch entfaltet seine organische Matrix aus beschreibenden, methodologischen und explorativen Ansätzen, durch die Einzelthemen in größere Zusammenhänge eingeordnet und zugänglich gemacht werden. Dazu zählen auch die Selbstreflexion und Vergewisserung der eigenen Perspektiven chinesischer Philosophie. Dabei erschließt sich die material- und detailreich unterlegte Entwicklung in ihrer inneren Vielfalt und ihrem jeweiligen Einheitsanspruch. Die Herausgeber und Autoren bieten den Versuch einer orientierenden, philosophiegeschichtlichen Standard-Übersicht an. In dieser Meta-Studie verbinden sie systematische, chronologische, soziologische und hermeneutische Herangehensweisen zu einem abgestimmten Ganzen. Dieses interdisziplinäre Vorgehen erlaubt den Anschluss sowohl philosophischer Diskussionen als auch sozial- oder kulturwissenschaftlicher und empirischer Forschung. Als Gang durch sechs Jahrzehnte chinesischer Selbstreflexion legt das Werk zugleich Zeugnis für die Kraft und besondere Interessenlage der Philosophie ab.