Das Individuum in der Postmoderne lebt in einer Welt der scheinbar »unbegrenzten Möglichkeiten« der Selbstverwirklichung und Lebensgestaltung. Zunehmend instabil werdende familiale und soziale Strukturen erzeugen dabei Gefühle von Verunsicherung und Diffusion. In der Subkultur der Rainbow Family wird hingegen seit 45 Jahren ein alternatives Lebenskonzept praktiziert, welches in der Tradition der Hippiekultur, der Friedens- und Ökobewegung und des Human Potential Movement steht. Dieses weltweite, unabhängige, soziale Netzwerk ermöglicht dem Individuum die Teilhabe an einer kollektiven Identität als Mitglied der Rainbow Family und zugleich die Möglichkeit, individuell und selbstbestimmt zu leben. Das vorliegende Buch ist eine lebendige Feldstudie über die globale Subkultur der Rainbow Family. Anhand von problemorientierten Interviews mit den TeilnehmerInnen der Gatherings in den USA und Europa veranschaulicht Veiz den Prozess der Konstruktion individueller und kollektiver Identität innerhalb dieser Neuen Sozialen Bewegung. Die Herausforderungen des Individuums in der Postmoderne bringt die Autorin mit der Bedeutung kollektiver Rituale neotribaler Gemeinschaften und der Notwendigkeit der Konstruktion einer individuellen Patchwork-Identität des Individuums in Zusammenhang.