Die Epigenetik verspricht, Wechselwirkungen von Gen und Umwelt klären zu können. Differenzen sind dabei ein zentrales Moment, das jedoch ständig in Bewegung ist, wie Lisa Krall zeigt. Anhand von umweltepigenetischen Studien analysiert sie mit einem innovativen Vorgehen, inwiefern stabil geglaubte Einteilungen brüchig werden. Mit Hilfe eines diffraktiven Lesens (Karen Barad) ergeben sich unerwartete Perspektiven und Anordnungen: Neben klassischen Interaktionen werden auch Intra-aktionen aufgedeckt. Diese verweisen darauf, dass Differenzsetzungen situativ sind und andere Geschichten und Figurationen jenseits hegemonialer Einteilungen und Anrufungen eröffnen.