Durch die verheerende AIDS-Epidemie im südlichen und östlichen Afrika steigt dort die Zahl junger Witwen, die oftmals selbst mit HIV infiziert sind und kleine Kinder versorgen müssen. Für die Witwe eines Verstorbenen ist die Zeit nach dem Tod des Mannes aber noch aus anderen Gründen gefährlich. Durch den ehelichen Geschlechtsverkehr ist sie eng mit dem spirit des Mannes verbunden, der sich in ihrem Körper aufhält. Sie ist eine mukamfwilua und somit »verheiratet mit einem Toten«. Dieser Zustand endet erst, wenn ihre Verbindung zum verstorbenen Mann rituell aufgelöst wird. Die hieraus resultierenden Konflikte zwischen Witwen und ihrem Umfeld zeigen, dass die AIDS-Krise in Sambia nicht nur destabilisierende Folgen hat, sondern auch die Neubestimmung kultureller Grenzen notwendig macht.