"Ich sehe was, was du nicht siehst" - dieses Spiel benennt, was wir immer vergessen: Um Bild und Wahrnehmung in Übereinstimmung zu bringen, bedarf es eines Appells. Wenn es dann gelingt, hat dies immer noch mit den Bedingungen der Perspektivität unseres Sehens zu tun. Das Dilemma, "Alles" nicht sehen zu können, aber die Kompetenz zu besitzen, durch Sprache mehr sichtbar zu machen, als die anderen sehen, lässt schließlich ein Werk erkennen: Sichtwerk. Beispiele hierfür gibt es von Autoren, Philosophen, Malern, Gartenarchitekten. Ihre - oftmals im Nachhinein überraschenden - Lösungsansätze formieren sich in einer ungewöhnlichen Reihe: Die Serie "In Therapie", Marie Madeleine de Lafayette, René Descartes, Elisabeth von der Pfalz, Maurice Merleau-Ponty, Gottfried Wilhelm Leibniz, Joseph von Eichendorff, Lucas Cranach, Fra Angelico, Stefan Zweig, Lotte Zweig, Ernst Weiß, Siegfried Kracauer.