In diesem Zeitschriftenband sind Vorträge veröffentlicht, die im Jahr 2021 in den Sitzungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU) gehalten wurden - darunter auch die Vorträge der drei mit dem Rudolf-Virchow-Förderpreis prämierten Preisträgerinnen. Die Beiträge repräsentieren aktuelle Forschung aus den drei Disziplinen, welche die BGAEU vertritt. So widmen sich die ethnologischen Studien den kritischen Diskursen zum LRA-Konflikt in Norduganda sowie dem Meer als soziokulturelle Sphäre im alltäglichen Leben einer Sama-Gemeinschaft Südost-Asiens. Archäologische Beiträge beinhalten aktuelle Erkenntnisse und geophysikalische Prospektionen zu neolithischen Siedlungsstrukturen in der Landschaft Thessalien in Griechenland sowie die Darstellung, wie verschiedene Länder in Nordwesteuropa mit der Einrichtung nationaler Datenbanken auf das Wachstum der privaten Metalldetektion reagiert haben, durch die archäologische Funde zutage kamen und kommen. Einen umfassenden Stellenwert machen forschungsgeschichtliche Untersuchungen aus allen drei Disziplinen der BGAEU aus. Hierzu gehören der Beitrag über den im 19. Jahrhundert in Brasilien und Nordamerika auf den Spuren Alexander von Humboldts wandelnden Forschungsreisenden Prinz Maximilian zu Wied, die Arbeit über die 150-jährige Geschichte der Archäologie in Bosnien und Herzegowina bis 2020 - auch vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung -, sowie die Wiederentdeckung menschlicher Überreste aus der Latène-Zeit in der Rudolf-Virchow-Schädel-Sammlung in Berlin.