Was verstehen Musiklehrkräfte unter Interkulturalität? Welche Rolle spielen dabei biographische Erfahrungen? Und wie prägt beides ihr unterrichtliches Handeln? Diesen Fragen nähert sich die Dissertation auf Grundlage von biographisch-narrativen Interviews mit Musiklehrkräften. Dabei werden zum einen diskursive Normen identifiziert, zum anderen wird untersucht, in welcher Relation diese zur Alltagspraxis stehen und wie sie in unterrichtliches Handeln überSetzt werden. Übergeordnet wurde eine dominante Orientierung an einem normativen Musikbegriff und an einem ethnisch-holistischen Kulturverständnis rekonstruiert. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Musiklehrkräfte einem komplexen Netz von Macht und Wissen in Bezug auf Interkulturalität und Musikunterricht unterworfen und gleichzeitig an dessen Herstellung und Aufrechterhaltung beteiligt sind. Deshalb werden die biographischen Selbstkonstruktionen der Musiklehrkräfte in dieser Arbeit schließlich als Hervorbringungen eines Interkulturalitätsdispositivs diskutiert.