Was haben fiestas, die Virgen de Guadalupe und ein Kaktus mit Nationalstolz zu tun? Wann und warum feiern die Mexikaner besonders gerne? Und wie konnte ein kollektives Identit�tsgef�hl in einem Land entstehen, das seit Anbeginn durch unterschiedliche Kulturen und unz�hlige gewaltt�tige gesellschaftliche Umbr�che gepr�gt worden ist? Susanna Schulz untersucht, welche Faktoren zur Entwicklung der viel propagierten mexicanidad mit einer spezifischen Nationalsymbolik beigetragen haben. Sie skizziert die Entstehung einer kollektiven Identit�t seit Zeiten des Unabh�ngigkeitskampfes gegen die Kolonialmacht der Spanier im fr�hen 19. Jahrhundert und offenbart, wie vor allem seit dem beginnenden 20. Jahrhundert kultureller Ausdruck und Veranstaltungen gezielt von der Elite des Landes eingesetzt wurden, um in der Bev�lkerung Ideengebilde zu verankern und einen vereinenden Charakter herzustellen. Mit ihrer Untersuchung des Kulturspektakels Guelaguetza in Oaxaca, dem internationalen Cervantino-Festival in Guanajuato, dem Jubil�um Bicentenario im Jahr 2010 und der Arbeit der Kulturbeh�rde von Guadalajara stellt sie eine neue Perspektive in der ethnologischen Erforschung von Identit�tsstrukturen vor � n�mlich dass der Umgang mit dem Kulturmanagement selbst als wichtiger Identit�tsstifter fungiert, und dass sich dadurch bis heute in Mexiko gesellschaftliche Spannungen im Rahmen von kulturellen Veranstaltungen entladen. Ein spannendes �berblickswerk �ber mexikanische Geschichte und kulturelle Identit�t.