Die Ungleichbehandlung im Wettbewerbsrecht ist in der Vergangenheit überwiegend unter dem Blickwinkel der Diskriminierung im Wettbewerbsrecht behandelt worden. Diese ist jedoch nur ein Ausschnitt der möglichen Ungleichbehandlungen im Wettbewerbsrecht, weshalb der Fokus erweitert und das Thema umfassender untersucht werden soll. Trotz sehr kontrovers diskutierter Fälle ist das Phänomen “Ungleichbehandlung im Wettbewerbsrecht” in der Jurisdiktion eine Seltenheit. Es hat insbesondere bei der Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb keinen Eingang in die gesetzlichen Normierungen unlauterer geschäftlicher Handlungen gefunden.Ob dieses “Schattendasein” berechtigt ist und wie sich das nunmehr explizit auf Ungleichbehandlungen anwendbare Allgemeine Geleichbehandlungsgesetz (AGG) auswirkt, untersucht Diana Freudenau in der vorliegenden Arbeit. Insbesondere ihre Untersuchungen zu der Anwendbarkeit des AGG auf das Wettbewerbsrecht versprechen neue – überraschende – Erkenntnisse, denn neben dem arbeitsrechtlichen Anwendungsbereich enthält das AGG einen nur wenig beachteten Abschnitt zum Schutz vor Benachteiligungen im Zivilrechtsverkehr.