�Licht ist eine kraftgeladene Substanz, zu der wir eine prim�re Verbindung haben� (James Turrell). In dieser prim�ren Verbindung begleitet und bewegt das Licht den Menschen seit allen Zeiten. Umso erstaunlicher ist, dass die unter performativen Vorzeichen stehende theaterwissenschaftliche Forschung dieses zentrale kulturelle und wirkungs�sthetisch bedeutsame Ph�nomen jenseits von Semiotik und Technik weitgehend unbeachtet l�sst. Was passiert, wenn Licht nichts beleuchtet, sondern nur eigene Pr�senz ist, wenn wir pures Licht betrachten? James Turrells Lichtinstallationen spielen mit den Eigenheiten und der Macht des Lichts. Sie behandeln es als einzigen Inhalt und als eigenst�ndige Gr��e. Es beleuchtet nichts, stellt nur sich selbst aus und offenbart dabei seinen schon von Grund auf performativen Charakter. Turrells Installationen verm�gen es, unsere Wahrnehmung in ihren Grundfesten zu ersch�ttern, R�ume und Zeiten ineinander st�rzen zu lassen. Die Untersuchung von Turrells Lichtinstallation �Bridget's Bardo�, der Langzeitbelichtungs-Theaterfotografien Jo Preusslers und Aljoscha Begrichs sowie der Inszenierung �M�quina Hamlet� der argentinischen Objekttheatergruppe El Perif�rico de Objetos f�hrt zu der Erkenntnis, dass sich Licht in der Optik des Performativen zu scheinbar haptischem Material verdichtet, sich zu einer fast greifbaren Substanz materialisiert und dabei lebende Bilder hervorbringt. Gest�tzt auf das performative Licht entsteht so ein ganz neuer -theaterwissenschaftlicher - Bildbegriff, der unabgeschlossen ist und offen bleibt f�r den Prozess der Ver�nderung, f�r �berschreibungen und die subjektive Sichtweise, der zuvor Unsichtbares sichtbar macht. Ein performatives Bild.