Martin Buber hat uns in Ich und Du auch hundert Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen dieses Klassikers der Philosophiegeschichte wirklich Wesentliches zu sagen! Um dies aufzuzeigen, führt Uwe Schauß zunächst anhand von zahlreichen Originalzitaten durch den Text. Mit großer Sensibilität für die besondere Sprache Bubers, oft durch den Aufweis von intertextuellen Bezügen, zuweilen aber auch einfach nachmeditierend, werden die Gedanken des berühmten jüdischen Religionsphilosophen heutigen Leserinnen und Lesern nahe gebracht. Für das Verständnis dieses Kommentars ist eine Kenntnis der Schrift selbst daher nicht erforderlich. In einem zweiten Teil werden Bubers Denken und seine Spiritualität dann auf heutige Probleme bezogen. Dabei geht es selbstverständlich um grundsätzliche philosophische Fragen wie Erkenntnistheorie und Freiheit; den Hintergrund bilden hierbei aber ganz aktuelle Herausforderungen, etwa die Klimakrise und die Pandemie. Aus alldem wird deutlich: Der Geist Bubers ist uns sehr viel näher, als die hundert Jahre Abstand vermuten lassen!
