Energie wird in der Formel E = mc2 gefasst. Und auch wenn schon ein kurzer Blick auf die Forschungen der Physik und ihrer verwandten Fachbereiche für die Feststellung ausreicht, dass damit kaum mehr als eine Ausgangssituation beschrieben wird, erweist sich der Energiebegriff für die Naturwissenschaften insgesamt als stabile Arbeitsgrundlage. Künstlerische Energie oder eine Kraft der Kunst stehen dagegen auf einem ganz anderen Blatt. Was soll das überhaupt sein? Woher kommt sie? Wohin geht sie? Und vielleicht noch wichtiger: Wie kommt sie von A nach B, von der Künstlerin ins Werk, vom Werk zum Rezipienten? Der vorliegende Band widmet sich diesen Fragen aus einer interdisziplinären Perspektive. Er entfaltet eine Reihe von historischen Fallstudien, die mit der Antike einsetzen und bis zum zeitgenössischen Tanz reichen. Das eigentliche Kraftzentrum bildet dabei die Musik samt dem ihr zugeschriebenen „energetischen“ Potenzial.