Kunsthistorische Untersuchungen zur Synagogenarchitektur in Deutschland lassen besonders den Bauten des 19. Jahrhunderts Aufmerksamkeit zuteil werden, denn sie sind durch die neu erlangten bürgerlichen Rechte und Freiheiten der jüdischen Bevölkerung an exponierten Stellen im Stadtbild errichtet und zum Teil aufwendig gebaut. Doch lassen diese Studien eine ganz andere Perspektive auf den Synagogenbau meist außer Acht: die der Öffentlichkeit, die die Synagoge zur Zeit ihrer Erbauung und Einweihung wahrnimmt. Am Beispiel des Großherzogtums Baden untersucht die vorliegende Arbeit anhand von öffentlichen Medien, wie etwa Tageszeitungen und Zeitschriften, die unmittelbaren, kontemporären Reaktionen, wie sie sich im Zuge der Errichtung einer Synagoge bzw. eines Betsaals niederschlagen. Eine Artikelsammlung ist auf CD beigefügt.