Gerät ein Unternehmen in die wirtschaftliche Krise, ist der Verbleib derjenigen Arbeitnehmer essentiell, die im Unternehmen aufgrund von besonderen Qualifikationen eine wichtige Rolle spielen. Es besteht die Gefahr, dass gerasse diese Arbeitnehmer wegen der Krisensituation zu Konkurrenzunternehmen abwandern, was Sanierungsmaßnahmen außerhalb und innerhalb des Insolvenzverfahrens erschweren oder sogar verhindern kann. Um wichtige Arbeitnehmer im Unternehmen zu halten, besteht die Möglichkeit, ihnen Prämien im Gegenzug für die Nichtausübung ihres Kündigungsrechts zu versprechen. Welche Auswirkungen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens auf das Versprechen derartiger Bleibeprämien hat, ist von großer Bedeutung dafür, ob Arbeitnehmer sich veranlasst sehen, aufgrund des Prämienversprechens in dem Unternehmen zu bleiben. Die Autorin untersucht, wie die Arbeitnehmerforderung im Fall der Eröffnung des Insolvenzverfahrens einzuordnen ist und ob Anfechtungsrisiken bestehen. Zudem geht sie der Frage nach, ob Bleibeprämien auch im Rahmen eines Insolvenz- oder Eigenverwaltungsverfahrens ein geeignetes Mittel zur Bindung des Arbeitnehmers an das Unternehmen darstellen.