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Die souveräne Leserin

Autor
Bennett, Alan

Die souveräne Leserin

Untertitel
Aus dem Englischen von Ingo Herzke
Beschreibung

Eine Liebeserklärung an die Queen und an die Literatur – wer hätte gedacht, dass das zusammenpasst?
(Klappentext)

Verlag
Wagenbach Verlag, 2008
Seiten
120
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-8031-1254-5
Preis
20,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Alan Bennett, 1934 in Leeds geboren, ist einer der populärsten unter Großbritanniens Dramatikern. Er schreibt für Radio, Fernsehen und hat u.a. eine Theaterfassung des englischen Kinderbuchklassikers “Der Wind in den Weiden” verfasst. Berühmt wurde die von der BBC für ein Millionenpublikum gesendete Hörspielreihe “Talking Heads”

Zum Buch:

Nachdem sie eher zufällig bei einem ihrer Spaziergänge mit den königlichen Hunden auf dem Palastgelände den jeden Mittwoch kommenden Bücherwagen, eine fahrende Leihbücherei für das Personal Ihrer Majestät, entdeckt hat, bahnt sich eine umwälzende Entwicklung im Leben der Königin an. Sie macht zunächst die Bekanntschaft des Küchenjungen Norman Seakins, eines leidenschaftlichen Lesers, der sich gerade wieder mit neuem Lesestoff versorgt, und sie leiht sich dann, wenn auch nur pflichtschuldig, selbst ein Buch aus. 

„Natürlich las sie, wie man das eben tat, aber Bücher gern lesen, das überließ sie den anderen. Das war ein Hobby, und ihr Beruf brachte es mit sich, keine Hobbys zu haben. Jogging, Rosenzüchten, Schach oder Bergsteigen, Torten dekorieren, Modellflugzeuge. Nein. Hobbys bedeuteten Vorlieben, und Vorlieben mussten vermieden werden; sie schlossen bestimmte Menschen aus. Man hatte keine Vorlieben zu haben. Ihr Beruf verlangte, Interesse zu zeigen, aber keine Interessen zu haben. Und außerdem war Lesen nicht Tun. Sie war ein Mensch der Tat.“  Der Werbeslogan auf den Tüten eines großen deutschen Verlagshauses lautet: „Lesen gefährdet ihre Dummheit.“ Ich möchte hinzufügen „und es wird ihr Leben verändern“. Zwar ist die Queen alles Andere als dumm, aber als oberste Repräsentantin ihres Landes, und das soll ihr binnen kürzester Zeit klar werden, hat sie doch mehr als 50 Jahre im engen Korsett ihrer Disziplin und Gewissenhaftigkeit gesteckt. Stets hat sie sich nach den Erfordernissen des Protokolls und den Erwartungen ihrer Untertanen ihren Aufgaben gewidmet und ihre Pflichten ohne Murren erfüllt. So erstaunt es sie sehr, dass sie am Lesen Gefallen findet. „Wer erzogen war wie die Queen, für den musste das Vergnügen immer hinter der Pflicht zurücktreten. Hätte sie das Gefühl, zum Lesen verpflichtet zu sein, so könnte sie es reinen Gewissens tun, und jegliches Vergnügen würde dabei eine Nebenrolle spielen. Aber warum ergriff die Literatur jetzt von ihr Besitz?“  Norman avanciert zum persönlichen Berater der in Sachen Literatur doch sehr unerfahrenen Königin. Sehr zum Missfallen des Hofstaats und übrigens auch einiger Untertanen, „…denn sie kam ihren offiziellen Verpflichtungen mit sichtbarem Unwillen nach: Grundsteine wurden weniger schwungvoll gelegt, die wenigen Schiffe, die noch zu taufen waren, sandte sie mit kaum mehr Zeremoniell auf hohe See hinaus, als man ein Spielzeugboot auf den Teich setzt, immer wartete ein Buch auf sie.“  Allen Bennett empfiehlt sich mit „Die souveräne Leserin“ als ein Meister der leisen Töne und des subtilen Humors. Sein überaus charmantes und amüsantes Gedankenspiel, wie die Entdeckung der Welt der Bücher das Denken und Handeln der Königin geradezu revolutioniert, ist eine köstliche Hommage an die Literatur und Lesegenuss pur. Wie heißt es an einer Stelle des Buches so treffend?  „Ein Buch ist ein Sprengsatz, um die Phantasie freizusetzen.“  Ralph Wagner, Ypsilon Buchladen & Café