Der Arzt Richard Karutz, Pionier des Museums für Völkerkunde zu Lübeck, das er von 1896 bis 1921 ehrenamtlich leitete, ist der einzige Ethnologe, der mit einer Verknüpfung von Ethnologie und Anthroposophie hervorgetreten ist. Karutz schuf mit dem Völkerkundemuseum aus einer eher zufällig zusammengekommenen Sammlung in einem Professionalisierungsprozess eine sich der Wissenschaft und Bildung verpflichtende Institution. Seine in Vergessenheit geratenen Verdienste um das Lübecker Museum werden in diesem Buch gewürdigt. Als Forschungsreisender, Ethnograph, Museologe und Autor hat Karutz ein umfangreiches Werk hinterlassen. Immer wieder stellte er auch Fragen nach der Daseinsberechtigung der Ethnologie und eines Museums für Völkerkunde. Dafür fand er Antworten, die noch heute der Betrachtung wert sind.