Wie kann die Predigt biblische Textaussage und Hörersituation angemessen miteinander ins Gespräch bringen? Diese Grundfrage der Predigtlehre stellt sich gegenwärtig in verschärfter Form. Wesentliches Merkmal einer oft als postmodern bezeichneten Gegenwart ist die immer stärker zunehmende Ausdifferenzierung verschiedener Lebenswelten mit je eigenem Verstehenshorizont. Die Arbeit versucht im Dialog zwischen Luthers Predigt und moderner ästhetischer Theorie zu zeigen, dass schriftgemäße und kreativ-offene Predigt sich nicht ausschließen, sondern wechselseitig bedingen.