Angesichts einer anhaltenden Kirchenkrise und der kirchlichen Entfremdung vieler Menschen in den Säkularisierungsprozessen der Gegenwart fragt Wolfgang Beck nach den Möglichkeiten einer christlichen Existenz im 21. Jahrhundert. Diese findet er in einem risikofreudigen Einlassen auf die Unübersichtlichkeit der Spätmoderne: Wo Menschen sich nicht mehr eindeutig einer Tradition, Konfession oder Kirche zuordnen und hybride Glaubensidentitäten entwickeln, bedarf es einer Kirche, die sich ohne Ressentiments selbstlos als Ressource anbietet. Wo dies gelingt, lässt sich kirchliches Leben zum Wohl aller Menschen in Dienst nehmen: lebensdienlich, radikal solidarisch, ohne Sorge um den eigenen, institutionellen Fortbestand. Der Autor verdeutlicht, dass eine religiöse Kommunikation dafür wegweisend ist, die sich als Beziehungsangebot für Menschen versteht und sich zusammen mit anderen gesellschaftlichen Playern um ein konstruktives Gestalten des Gemeinwohls bemüht.