Karl Pawlowski (1898–1964) gehört zu den erstaunlichsten Persönlichkeiten der Diakoniegeschichte. Charismatiker, Praktiker, diakonischer Bergmann, der „die Kohle sucht und findet“, Prototyp eines diakonischen Unternehmers im Sozialstaat, so beschreibt Gerald Schwalbach in der vorliegenden Berufsbiographie den Gründer des Evangelischen Johanneswerkes in Bielefeld. Karl Pawlowski gelang es in der Weltwirtschaftskrise der Weimarer Republik, bankrotte diakonische Unternehmen zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Er entwarf bereits 1939 ein Vorläufer-Modell moderner Altenbildung. 1948 initiierte er die erste Förderschule für Aussiedlerkinder. Er gründete die erste psychosomatische Fachklinik West-Deutschlands. Als Pawlowski 1964 starb, war „sein“ Johanneswerk in Bielefeld zum zweitgrößten diakonischen Unternehmen in Deutschland gewachsen. Die Geschichte der westfälischen Diakonie in wichtigen Epochen wird hier von einer wenig bekannten Seite lebendig beleuchtet. Für die aktuelle Diskussion um diakonisches Unternehmertum bietet das Buch Grundlagenforschung.