Das Alte Testament: Entstehung, Geschichte, Botschaft - diese Einführung in das Alte Testament verbindet die Erkenntnisse, die an sich auf Spezialbereiche verteilt sind: Durch Überblicke über den Inhalt der biblischen Bücher wird im Sinne der herkömmlichen Bibelkunde dem Leser deren Inhalt aufgeschlossen. Im Zusammenhang damit wird den jeweils anstehenden Fragen zur Geschichte Israels nachgegangen. Die Entstehungsgeschichte der biblischen Bücher wird soweit zugänglich entfaltet und die Sprachformen werden erschlossen, was normalerweise zur Einleitung in das Alte Testament gehört. Schließlich wird im Sinne der Theologie des Alten Testaments die Botschaft der einzelnen Schriften erfragt. Ausgewählte Themen werden im Rahmen einer biblischen Theologie durch die ganze Bibel verfolgt und so bei aller Vielgestaltigkeit und geschichtlichen Wandlungen deren Einheit vor Augen geführt. Das Buch soll vor allem denen Hilfestellung bieten, die sich auf die Verkündigung des Wortes Gottes vorbereiten: Studierenden an Universitäten, Hochschulen und anderen theologischen und missionarischen Ausbildungsstätten, aber auch Personen im Gemeindedienst, die tiefer in das Alte Testament eindringen oder sich schnell orientieren wollen. Dem dienen Stichwortverzeichnis am Ende, durchgehende Randnotizen und Inhaltsübersichten. Wiederholungsfragen sollen zur Festigung des Gelesenen, zum Weiterstudium und zur Vertiefung anregen. Sprachlich wurde versucht, auf der Ebene zu bleiben, die den vielen Christen zugänglich ist, die nebenamtlich in Hauskreisen, Schulung, Predigt und Verkündigung auf verschiedenen Ebenen mitarbeiten. Eine Auswahl von Fachbegriffen ist daher in einem Glossar am Schluss des Buches zusammengestellt und erklärt. Gegenüber den ersten vier Auflagen hat sich ab der fünften Auflage einiges verändert: Der Aufbau des Werkes folgt nun nicht mehr dem der hebräischen Bibel, dem Tenach, sondern orientiert sich am Kanon der deutschen evangelischen Bibel ohne Apokryphen, um dem Leser die Orientierung zu erleichtern. Auch inhaltlich musste auf neue Fragestellungen eingegangen werden: Die herkömmliche Quellenscheidungs- oder Urkundenhypothese des Pentateuch galt lange Jahre als unerschütterlicher, selbstverständlicher Höhepunkt alttestamentlicher Forschung, ist aber mittlerweile stark in die Kritik geraten. In der alttestamentlichen Forschung stehen heute eine Vielzahl von Theorien nebeneinander. So stellt z. B. die "Kopenhagener Schule" mit ihrem extremen Minimalismus nicht nur die gesamte biblische Archäologie infrage. Nach ihrem Verständnis ist das Alte Testament weitgehend eine in spätpersisch-frühhellenistischer Zeit entstandene Fiktion. Diese und andere neue Fragestellungen wurden aufgenommen. Beim Umgang mit dem Alten Testament geht dieses Werk von gewissen in der Bibel selbst verankerten Vorgaben aus, u.a. der, dass das Alte Testament Gottes Wort ist. Es begegnet ihm deshalb nicht mit Skepsis, sondern mit Grundvertrauen und in dem Wissen, dass uns in ihm Gottes Weg zum Glauben und Leben gewiesen wird. Gerade weil das Alte Testament als Heilige Schrift ernstgenommen wird, wird in dieser Einführung in das Alte Testament auch seine geschichtliche Verankerung ernstgenommen.