1870: ein ruhiges Wagner-Jahr Das Jahr 1870 verbringt Richard Wagner fast ausschließlich im idyllisch gelegenen Landhaus Tribschen bei Luzern. Er widmet sich dem künstlerischen Schaffen („Siegfried“, „Götterdämmerung“). Im März entwickelt Wagner den Plan, sich in Bayreuth niederzulassen, um dort seine Festspielidee zu verwirklichen. Im Juli erfolgt die Scheidung des Ehepaars Hans und Cosima von Bülow, und Wagner kann seine Lebenspartnerin am 25. August in Luzern heiraten. Das abgeschiedene Leben hindert ihn indes nicht, regen Anteil an auswärtigen Ereignissen zu nehmen. Zunächst sind dies Aufführungen seiner Werke, vor allem die Uraufführung der „Walküre“ in München. In der zweiten Jahreshälfte wird der von Wagner lebhaft begrüßte Deutsch-Französische Krieg zum bestimmenden Thema. Der Band enthält 273 Briefe, 50 davon werden erstmals abgedruckt, 23 weitere erstmals vollständig vorgelegt.