Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2022, in dem des 350. Todestags von Heinrich Schütz gedacht wird, erscheint ein Heinrich-Schütz-Handbuch: das erste in der renommierten Reihe von Komponisten-Handbüchern bei Bärenreiter und Metzler, das einem Vertreter der Alten Musik gewidmet ist. In diesem Handbuch werden Schütz und seine Musik in ihrer ganzen Breite thematisiert. Bekannte Spezialistinnen und Spezialisten beleuchten seine biographischen Stationen und Kontexte, sie analysieren seine Werke, stellen deren Faktur und ihre Voraussetzungen, aber auch ihre Überlieferungsformen und die Aufführungspraxis vor, und sie widmen sich den wesentlichen Strängen der Schütz-Rezeption. Ein Kapitel zu Schütz-Bildern, eine ausführliche Zeittafel und ein Werkverzeichnis runden den Band ab. Von Schütz’ Musik, bestimmt für die kurfürstliche Repräsentation und überliefert vor allem in mehreren von ihm selbst besorgten Drucksammlungen, sind überwiegend geistliche Vokalwerke erhalten. Deren Spannweite reicht von einfachen Liedsätzen über mehrchörige Psalmvertonungen und lateinische wie deutsche Motetten bis zu Stücken im modernen konzertierenden Stil. Darüber hinaus schuf Schütz mit seinen Historienkompositionen (Auferstehung, Weihnachten) und seinen drei Passionen gewichtige Beiträge zur Geschichte des Oratoriums. Zu seinen weltlichen Werken gehören neben einer frühen Sammlung italienischer Madrigale mehrere theatralische Stücke, die leider alle verloren sind.