Seelische Grenzverletzungen in pädagogischen Beziehungen treten meist unbewusst auf. Sie werden nicht als solche wahrgenommen, weil den pädagogischen Fachkräften notwendiges Wissen zu dieser Gewaltform fehlt. Ein unzureichender Fachkraft-Kind-Schlüssel und der anhaltende Personalmangel verursachen zusätzliche Stressmomente und bringen die pädagogischen Fachkräfte an körperliche und emotionale Grenzen. Um seelischen Verletzungen und der Missachtung dieser Grenzen der Kinder entgegenzuwirken, sind Reflexionen und Anpassungen von Alltagsabläufen und Handlungsweisen pädagogischer Fachkräfte sowie eine tiefgreifende Wissensvermittlung über diese Gewaltform erforderlich. Aufgrund wiederkehrender Medienberichte über Gewalt und Machtmissbrauch in pädagogischen Einrichtungen setzte sich die Autorin in ihrer Bachelor-Thesis mit dem Thema der seelischen Gewalt an Kindern durch pädagogische Fachkräfte auseinander. In diesem Prozess erkannte sie, dass seelische Verletzungen im Alltag von Kindertagesstätten sehr oft auftreten - wenn meist auch unbewusst. Um ausgebildeten und zukünftigen pädagogischen Fachkräften die essentielle Bedeutung der Gestaltung pädagogischer Beziehungen bewusst zu machen und seelische Gewalt an Kindern durch pädagogische Fachkräfte ins Bewusstsein zu holen und einzudämmen, hat sich die Autorin entschieden, die Inhalte und Ausarbeitungen ihrer Bachelor-Thesis als Buch zu veröffentlichen - nicht, um pädagogische Fachkräfte anzuprangern, sondern um aufzuklären, wachzurütteln sowie Veränderungen und neue Sichtweisen auszulösen. Dieses Fachbuch vermittelt wissenschaftliche Erkenntnisse und grundlegendes Wissen hinsichtlich seelischer Verletzungen an Kindern und weckt ein Bewusstsein für das Auftreten dieser Gewaltform. Es legt dar, dass Kinderschutzkonzepte in frühkindlichen Einrichtungen die Möglichkeit und wichtige Grundlagen bieten, seelische Gewalt an Kindern einzudämmen.