Der Begriff "Krise" ist seit Jahren im Gebrauch, scheint jedoch zunehmend unzureichend, um die Eskalation aktueller regionaler und globaler Herausforderungen zu erfassen. Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Migration, demografische Verschiebungen und soziale Ungleichheit erfordern politische und gesellschaftliche Veränderungen. Während Wirtschaft und Technologie unterstützend oder verschärfend wirken können, scheint politisch vieles möglich zu sein. Krieg, Aufrüstung und Atomwaffen sind wieder Teil des politischen Diskurses. Freiheitsgrade, die nie zuvor erreicht wurden, erfahren an vielen Orten restriktive Rückschläge. Neue demokratische Bewegungen entstehen, während Demokratien ins Wanken geraten. Die Gegenwart ist geprägt von Widersprüchen, und die Gestaltung der Zukunft ist umstritten. Vor diesem Hintergrund und im Anschluss an den Bundeskongress politische Bildung stellt das Heft die Frage, welche Rolle politische Bildung in Zeiten politisch-gesellschaftlicher Umbrüche spielen muss, wie sie in Transformationsphasen erprobt ist und welche Herausforderungen sowie Chancen sich darin abzeichnen.