Jäger- und Sammlergesellschaften sind weltweit mit rapidem Wandel konfrontiert. Sie stehen unter dem Druck sesshaft zu werden, ihre traditionelle Subsistenz aufzugeben und sich in moderne Nationalstaaten und Marktwirtschaften zu integrieren. Doch trotz all dieser Einflüsse erweisen sich eine Vielzahl von sozialen und kulturellen Strukturen als sehr widerstandsfähig im Wandel und bilden einen Rahmen für Veränderungen. Am Beispiel der !Xun San in der noch jungen, aber aufstrebenden Stadt Nkurenkuru im Norden Namibias an der Grenze zu Angola zeigt diese Arbeit, wie sich ehemalige Jäger und Sammler in der modernen Welt behaupten. Statt sie allein als hilflose Opfer höherer politisch-ökonomischer Kräfte darzustellen, stehen ihre Handlungs- und Entscheidungsspielräume im Vordergrund. Mit einem Fokus auf Austauschbeziehungen innerhalb der !Xun San-Gemeinschaften sowie zwischen !Xun San und benachbarten Gruppen wird gezeigt, dass sich Prozesse der Kontinuität und Anpassung nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig bedingen.