Musik ist ein zentrales Gestaltungselement der Werbung. Trotz dieser Relevanz ist die Werbeforschung in diesem Bereich nur rudimentär entwickelt, zudem fragmentarisch und widersprüchlich. Der Autor führt diese Situation auf Missverständnisse bezüglich der musikalischen Funktionsweise zurück. Statt Musik auf einen affektiven Stimulus zu reduzieren, wird in dieser Arbeit auf Basis aktueller musik- und kommunikationswissenschaftlicher Studien ein Modell der Musik als kulturelles System mit potenzieller Ausdrucksfähigkeit entwickelt. Die interpretative Werbeforschung, die sich bisher auf die Analyse von Text und Bild konzentrierte, bildet dabei den theoretischen Bezugspunkt. Durch die Integration der Musik liegt nun ein interpretatives Werbemodell vor, das die verschiedenen Interaktionsformen aller kommunikativer Modi erfassen und beschreiben kann.