Der vorliegende Band enthält Virchows Arbeiten zur Prähistorie und Historie aus den Jahren 1888 bis 1890. Sie bezeugen, wie weit das immer noch junge Fach der Prähistorie nach rund 20jähriger Existenz schon fortgeschritten war – gerade auch durch Virchows methodische Grundlegung. Selbst die staatlichen Stellen akzeptierten die Prähistorie inzwischen als zu förderndes Fach. Durch die Bearbeitung fachübergreifender Fragen und die Heranziehung etwa anthropologischer und ethnologischer Methoden trug die durch Virchow naturwissenschaftlich ausgerichtete Prähistorie nun immer stärker zur Erforschung des Weges der Menschheit bei. Neben weitgehend naturwissenschaftlich formulierten Forschungsergebnissen – wie sie auch heute noch üblich sind – fallen in diesem Band Vorträge und Untersuchungen Virchows ins Auge, die als Reiseberichte oder zusammenfassende historische Darstellungen auch heute noch schön zu lesen geblieben sind, z.B. der Bericht Nr. 19 vom 17. November 1888, wo Virchow den Leser an seinen Reiseerlebnissen (nicht nur -ergebnissen) auf dem von ihm so gesehenen Wege der Langobarden teilhaben läßt, oder wenn er am 19. Oktober 1889 ausführlich über rätoromanischen Hausbau berichtet.