August Hermann Francke (1663-1727), der Begründer des hallischen Pietismus, war von 1692 bis 1715 Pfarrer in der vor Halle (Saale) gelegenen Stadt Glaucha. In dieser Studie werden bisher nicht berücksichtigte Quellen ausgewertet und z.T. ediert, die das Verhältnis Franckes zu dieser Gemeinde betreffen. Dabei werden Hintergründe des durchgängig negativ konnotierten Bildes von Glaucha erhellt und Aspekte der bisher weitgehend einer immanenten Sicht verpflichteten Franckedarstellung korrigiert. Hieraus ergibt sich auch eine Neuinterpretation des Verhältnisses von Lutherischer Orthodoxie und Pietismus in Halle.