Die berühmten, in fast allen Abhandlungen über Russland immer wieder herangezogenen Berichte des habsburgischen Gesandten Herberstein, des schleswig-holsteinischen Gesandtschaftssekretärs Olearius, des kurfürstlich-hannoverschen und königlich-britischen Gesandten Weber, des in preußischen und russischen Diensten tätigen Agrarexperten Haxthausen erschienen jeweils etwa um die Mitte des 16., 17., 18. und 19. Jahrhunderts. Sie galten in ihrer Zeit und gelten seither als Klassiker der Russlandkunde, die damit am Beginn der Neuzeit von Herberstein ebenso begründet wie der Beruf des Diplomaten. Gleichermaßen sind diese im Grunde als Kulturgeschichtsschreibung angelegten Berichte für vergleichende kulturhistorische Studien zu Osteuropa, in diesem Fall Russland, sowohl in einem umfassenden kulturwissenschaftlichen Sinne als auch in methodischer Weise anregend. Einer kurzen zeitgeschichtlichen Einführung und bio- sowie bibliographischen Bemerkungen zu den Berichterstattern folgen Darstellungen wesentlicher kulturgeschichtsschreibender Einsichten und Ergebnisse, ergänzt durch ein kurzkommentiertes Personenregister sowie ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis.