Schluss mit den fleischlichen Verirrungen geistlicher Herren! Schluss mit dem Kauf von Kirchenämtern! Im Mittelalter ahnte wohl kaum jemand, dass wegen solch gottgefälliger Reformbestrebungen das jahrhundertealte, bewährte Miteinander von weltlicher und geistlicher Herrschaft zerbrechen würde. Dann aber traf ein sturer König, Heinrich IV., der auf seinem Einsetzungsrecht der Bischöfe beharrte, auf einen ebenso sturen Papst, Gregor VII., der sich nicht nur in spirituellen Fragen als höchste Instanz auf Erden verstand. Und so nahmen die dramatischen Ereignisse ihren Lauf, der von Canossa (1077) bis nach Worms (1122) und als Investiturstreit bis in unsere Geschichtsbücher führen sollte.