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Gottes Klänge

Autor
Claussen, Johann Hinrich

Gottes Klänge

Untertitel
Eine Geschichte der Kirchenmusik
Beschreibung

Die Kirchen in Europa leeren sich. Wer aber Bachs Matthäuspassion aufführt, kann mit einem ausverkauften Haus rechnen. Was genau ist es, das die Menschen an einer Musik fasziniert, die für praktizierende Gläubige geschrieben wurde? Johann Hinrich Claussen hat auf seinem Spaziergang durch 2500 Jahre sakrale Musik genau diese Frage immer wieder gestellt und eröffnet neue Dimensionen in der Begegnung mit dieser Musik.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag C.H.Beck, 2014
Seiten
364
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-406-66684-1
Preis
24,95 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Johann Hinrich Claussen, geb. 1964, ist Hauptpastor an der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern und Propst im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Er lehrt als Privatdozent Systematische Theologie an der Universität Hamburg.

Zum Buch:

Die Kirchen in Europa leeren sich. Wer aber Bachs Matthäuspassion aufführt, kann mit einem ausverkauften Haus rechnen. Was genau ist es, das die Menschen an einer Musik fasziniert, die für praktizierende Gläubige geschrieben wurde? Johann Hinrich Claussen hat auf seinem Spaziergang durch 2500 Jahre sakrale Musik genau diese Frage immer wieder gestellt und eröffnet neue Dimensionen in der Begegnung mit dieser Musik.

Der Blickwinkel des Autors ist nicht der eines Musikwissenschaftlers und das tut dieser Geschichte der Kirchenmusik ungeheuer gut. Warum? Weil die unterhaltsamen Essays Grenzen überschreiten. Natürlich erfährt man viel über Entstehung, Charakter und Rezeptionsgeschichte einzelner Gattungen der Kirchenmusik oder über bekannte Komponisten wie Palestrina, der das Oratorium ins Leben rief, Bach, von dessen Gesamtwerk nur etwas mehr als die Hälfte überliefert ist, über den Kosmopoliten Händel, über Mozart, Mendelssohn, Brahms und Thomas Andrew Dorseys Berufung zum Gospel-Komponisten. Doch auch nach der gesellschaftspolitischen Einbindung der jeweiligen Musik wird gefragt – wo hat man schon einmal von der Reformation als einer musikalischen Guerillabewegung gelesen? Der Kirchenmusik wird also nicht nur als Kunst gehuldigt. Zudem wird ihre Wirkung auf die Zuhörer bedacht. Intellektuelle wie emotionale Momente spielen dabei eine Rolle. Aus den zitierten Texten spricht die Auseinandersetzung mit erlebtem Leid und verheißener Erlösung; die musikalische Umsetzung aber will den Hörer die abgrundtiefe Verzweiflung ebenso spüren lassen wie die verheißene Zuversicht. Kirchenmusik verfolgt also neben vielen anderen Zielen auch immer das eine: Menschen auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens zu stärken. Und dieser Stärkung scheinen sie heute ebenso zu bedürfen wie zu jeder anderen Zeit.

Dessen ist sich Johann Hinrich Claussen durchaus bewusst: Er ist Hauptpastor von St. Nikolai in Hamburg, Buchautor und Publizist bei der Zeit und der Frankfurter Allgemeinen. Spannende Seitenblicke darf man bei ihm immer erwarten. Man könnte auch sagen: Er schreibt wie ein exzellenter Prediger, gebildet, unaufdringlich und nichtsdestoweniger bemüht, den Sinn und Frohmut des Glaubens in die Welt zu tragen.

Susanne rikl, München