Zwanzig Jahre nach Ende der Kriege in Bosnien-Herzegowina und Kroatien und angesichts neuer Konfliktherde steht die Vergangenheitsarbeit in den post- jugoslawischen Staaten nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft. 'Dealing with the past' ist jedoch eine Voraussetzung für die nachhaltige Befriedung der entlang ethnisch-religiöser Linien gespaltenen, traumatisierten Gesellschaften in Südosteuropa. Davon ausgehend, dass zivilgesellschaftlichen Akteuren und Akteurinnen eine besondere Bedeutung bei dieser Form der Konfliktbearbeitung zukommt, untersucht Tanja Popovic individuelle Beweggründe und Erfahrungen. Im Zentrum stehen lebensweltliche Prägungen und das Selbstverständnis von Frauen- und Menschenrechtlern/-innen, Jugendsozialarbeitern/-innen und Kriegsveteranen. Anhand von Interviews werden Zusammenhänge präsentiert sowie Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Schaffens ausgelotet.