Aufgewachsen im verunsicherten Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg war Gerhard Bergmann (1914-1981) begeistert von der Ideologie der Nationalsozialisten. Nach seiner Hinwendung zum christlichen Glauben wollte er damit nichts mehr zu tun haben. Seit dieser Zeit träumte er davon, möglichst viele Menschen auf Jesus Christus aufmerksam zu machen. Die »Deutsche Zeltmission« beschaffte für ihren Hauptredner ein eigenes Zelt mit 2500 Sitzplätzen, das regelmäßig überfüllt war. Auch international wurde Bergmann zu großen Konferenzen einge-laden. Im Laufe seines bewegten Lebens sprach er zu etwa 10 Millionen Menschen. Seine Bücher wurden in einer Gesamtauflage von mehr als 5 Millionen Exemplaren verkauft. In seinem Bestseller »Alarm um die Bibel« (1963) setzte sich Berg¬mann kritisch mit der Theologie Rudolf Bultmanns auseinander. Das führte zur einer Protestveranstaltung mit 21 000 Teilnehmern in der Dortmunder Westfalenhalle und zur Verbreitung der »Bekenntnisbewegung: Kein anderes Evangelium«. Bergmanns Kritik an der Ent¬mythologisierungs-Theologie Bultmanns brachte viele Christen zum Umdenken. In den 1970er Jahren wurde Bergmann auch »der deutschen Billy Graham« genannt. Seine auf Deutschland bezogene Wirksamkeit wurde mit der des weltweit bekannten amerikanischen Evangelisten verglichen. Zu Bergmanns 40. Todestag porträtiert Michael Kotsch in diesem Buch allgemeinverständlich das vielfältige Leben und die Theologie Gerhard Bergmanns.