Das Buch erzählt die Geschichte der Insel Lieps im Schweriner See, dem flächenmäßig viergrößten deutschen See. Die Lieps wurde bereits 1171 erstmalig in einer Urkunde erwähnt, als Heinrich der Löwe dem Schweriner Bischof die Insel schenkte. Über Jahrhunderte erfahren wir dann wenig über die Lieps bis sie im Jahre 1758 erstmalig verpachtet und dann besiedelt wurde. Über die ca. letzten 100 Inseljahre erzählen sechs Zeitzeugen, die eng mit der Insel Lieps verbunden waren. Jeder berichtet aus seiner Zeit und aus seinem Lebensbereich. Zunächst wird die bewegende Geschichte eines Mädchens erzählt, das 1937 als Baby auf die Insel kam, dort auf dem Bauernhof ihrer Großeltern aufwuchs, die Kriegs- und Nachkriegswirren erlebte und das 1947 unter traurigen Umständen „ihre Insel“ verlassen musste. Ähnlich erging es dem nachfolgenden Erzähler, der einen Teil seiner Kindheit ebenfalls auf der Lieps verbrachte und der über das Leben seiner Familie erzählt, das von harter Arbeit in der Landwirtschaft geprägt war und das sich abrupt änderte, als Scheune und Stall kurz vor Weihnachten 1956 abbrannten, womit die fast 200-jährige Geschichte der Inselbesiedlung ihr Ende fand. Parallel zu den Siedlern nutzten seit langem die Fischer die Lieps als Stützpunkt für ihre Fischzüge. Der Sohn eines Fischermeisters erzählt über das Leben der Schweriner Fischer in der Zeit zwischen 1945 und 1965, die auf der Insel-Ostseite ihre Hütten besaßen. Über die Zeit zwischen 1957 und 1990, in der die Insel zunächst vom VEG Groß Stieten und dann von der LPG Dorf Mecklenburg bewirtschaftet wurde, berichtet ein LPG-Mitarbeiter, der für den Transport, die Aufsicht und die Betreuung der Rinder auf der Insel zuständig war. Aus anderer Perspektive blickt ein passionierter Schweriner Segler auf „seine Insel“, die er über Jahrzehnte an Wochenenden und im Urlaub ansteuerte. Und schließlich erzählt der heutige Inselpächter und Landwirt über die Zeit seit 1990, die von dem Entwicklungsziel geprägt war, die Natur, die Landwirtschaft und den Tourismus auf der Lieps miteinander in Einklang zu bringen.