Das zentral am Richard-Wagner-Platz gelegene »konsument«-Warenhaus gehörte zu den prägendsten Neugestaltungen des Leipziger Stadtbilds zu DDR-Zeiten. Nach umfangreichen Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs betrieb das Zentrale Handelsunternehmen »konsument« ab 1966 den Wiederaufbau – und brachte eine moderne und außergewöhnlich markante Metallfassade an. Diese geschwungene »Haut«, strukturiert durch viele hyperbolische Paraboloidelemente aus Aluminium, war von dem Künstler und Metallgestalter Harry Müller konzipiert worden. Der eigentliche Kaufhaustrakt erstreckte sich auf dem alten Grundriss des früheren Hauses, auf fünf Geschosse verteilt stand im eigentlichen Kaufhaus nun Verkaufsfläche zur Verfügung. 1968 wurde das Konsument-Warenhaus am Brühl als größtes Warenhaus der DDR offiziell eröffnet. Die »Blechbüchse«, wie sie von den Leipzigern liebevoll bezeichnet wurde, avancierte schnell zu einem der architektonischen Wahrzeichen ihrer Stadt. Unser Motiv zeigt eine Ansicht aus dem Jahr 1973 über die einstmals vor dem Gebäude errichtete, nicht minder markante Fußgängerbrücke hinweg. Die Brücke ist im Zuge der Neugestaltung des Platzes niedergelegt und nicht wieder errichtet worden.