Rigoletto zählt zu einer der populärsten Opern von Verdi, deren Libretto auf das Drama Le roi s’amuse von Victor Hugo basiert. Nachdem das Werk nach der Uraufführung in Venedig verboten wurde, weil es den König als zynischen Lebemann darstellt, wurde die Handlung an einen Renaissancehof verlegt. Der bucklige Hofnarr des Herzogs von Mantua wird schließlich zur Titelfigur in Verdis Oper. Die Aufführung aus dem Gran Teatre del Liceu 2004 wird vom spanischen Dirigenten Jesus-Lopez Cobos geleitet. Graham Vicks Inszenierung sowie Paul Browns Bühnenbild und Kostüme weichen von der realistischen Bildwelt ab, nichts wird offensichtlich dargestellt. Der Hofnarrenthron wird beispielsweise in Form eines komfortablen Lederlehnstuhls präsentiert, von dem aus der Protagonist manchmal stolz, manchmal am Boden zerstört waltet. Auch der prunkvolle Renaissance-Palast des Herzogs weicht einem antiseptischen Raum, in dem die Frauen wie in einem Schaufenster gezeigt werden und der Herzog sich je nach Belieben eine aussuchen kann.