Im Jahr 2006 beauftragte die Wiener Staatsoper den deutschen Komponisten Aribert Reimann eine neue Oper zu schreiben. Trotz erster Zögerungen nahm er das Angebot an und schuf mit Medea ein vielumjubeltes Werk, das in diesem Jahr seine Weltpremiere feiern konnte. Als Grundlage diente Franz Grillparzers Medea-Stoff, bei dem das Leid der Figur Medea, ihre Einsamkeit und Verlassenheit im Vordergrund steht. Während Reimann das Libretto verfasste, stellten sich bald erste Klangvorstellungen ein. Zuvor beschäftigte er sich intensiv mit den Sängern, um deren stimmliche Grenzen zu erfahren und die Partitur dementsprechend anpassen zu können. Am Pult stand Michael Boder, ein wahrer Reimann-Spezialist, der sich bereits zuvor mit der persönlichen musikalischen Sprache des Komponisten beschäftigte. Ausgezeichnet führt er Sänger und Orchester. Hochgelobt wurde vor allem Marlis Petersen, deren Rolle der Medea gesangstechnisch sehr anspruchsvoll ist. Ebenso glänzend disponiert sind auch Michaela Selinger, Elisabeth Kulman oder Michael Roider. Medea war ein durchschlagender Erfolg; die „Opernaufführung wurde zur Sternstunde.“, so Die Welt.