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Fernes Unrecht. Fremdes Leid

Autor
Hankel, Gerd

Fernes Unrecht. Fremdes Leid

Untertitel
Von der Durchsetzbarkeit internationalen Rechts
Beschreibung

Kann es internationale Gerechtigkeit geben? Wer bestimmt, was Unrecht ist? Seit der Neuzeit gibt es Versuche, auf Unrecht zu reagieren, das weit entfernt stattfindet und doch vor der eigenen Haustür Folgen zeitigt. Diplomatie, Interventionen mit oder ohne Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, Entscheidungen und Urteile nationaler und internationaler (Straf-)Gerichtshöfe stellen Bemühungen dar, Unrecht »von internationalem Belang« zu bekämpfen. Die politischen und öffentlichen Erwartungen sind groß.

Da es auf internationaler Ebene kein Gewaltmonopol gibt, hängt die Durchsetzungskraft internationaler Gerichtsbarkeit vom Willen der Staaten ab. Konventionen machen Menschenrechte verbindlich, humanitäres Völkerrecht regelt das in bewaffneten Konflikten zu beachtende Recht. Mit dem wachsenden Schutz des Individuums erhöhte sich auch die Zahl der Mechanismen, die Pflichtverletzungen von Staaten verhindern und sanktionieren sollen.

Und doch gibt es Widersprüchlichkeiten und Relativierungen, die angesichts des fernen Unrechts und Leids unerträglich scheinen. Gerd Hankels Buch zeigt, wie lang der Weg ist, um zum Ideal eines Weltgewissens zu gelangen und es so auszustatten, dass es sich regt. Vieles ist bereits errungen, doch weil Gerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit oft nahe beieinanderliegen, steht das Erreichte auf tönernen Füßen.
(Verlagstext)

Verlag
Hamburger Edition, HIS, 2024
Seiten
352
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-86854-395-7
Preis
35,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Gerd Hankel, Dr. jur., Völkerrechtler und Sprachwissenschaftler, ist wissenschaftlicher Angestellter der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.

Er ist Mitglied im Arbeitskreis Völkerstrafrecht sowie Gutachter und Berater des Auswärtigen Amts. Von Dezember 1999 bis Dezember 2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team der Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944«.

Ausgewählte Veröffentlichungen: »Patzig, Helmut, Ludwig Dithmar und John Boldt (1921-1931)«, in: Kurt Groenewold, u.a. (Hg.), Lexikon der Politischen Strafprozesse, 2018; »Was ist nur aus der Schutzverantwortung geworden? Über den Sinn eines umstrittenen Konzepts«, in: Latenz. Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur (2017) Heft 2, S. 121-131; Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord. Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird, Springe 2016.