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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Walcott, Derek

Der verlorene Sohn (The Prodigal)

Untertitel
Ein Poem. Zweisprachige Ausgabe. Übers. a. d. Engl. sowie Nachwort und Anmerkungen von Daniel Göske
Beschreibung
Verlag
München: Carl Hanser, 2007
Format
br.
Seiten
213 Seiten
ISBN/EAN
978-3-446-20757-8
Preis
17,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Derek Walcott wurde am 23. Januar 1930 in Castries auf Saint Lucia geboren. Er arbeitete als Lehrer und Journalist. Ist Autor von Dramen und gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Lyriker englischer Sprache. Lebt in Boston und St. Lucia. 1992 erhielt er den Literatur-Nobelpreis. Mehrere seiner Gedichtbände liegen auf Deutsch vor (siehe: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003).

Zum Buch:

„The Prodigal“ ist der poetische Lebensrückblick eines belesenen, weitgereisten, weltberühmten Dichters, der sich auch noch im Alter fragwürdig und rätselhaft geblieben ist.“ So charakterisiert der Übersetzer Daniel Göske das Langgedicht des Nobelpreisträgers. Es erzählt von einer Zugreise in den USA („es gab keine Züge auf den Inseln seiner jungen Jahre“), der Reise nach Europa, in die Schweiz („Sie waren vollkommen, diese Berge, Gipfel der Kälte und des Entsetzens, polare Erstarrung, die ein Kind in den Bann schlug …“) nach Italien („Gegen meinen Willen wächst die Liebe zu Italien mit dem Sonnenlicht in Mailand.“) und zurück zum amerikanischen Kontinent nach Kolumbien und Mexiko. Doch auf seine Heimatinsel in der Karibik zurückgekehrt fragt er sich: „Verlorener Sohn, was sollte die Wanderschaft?“ Die sich an die Frage anschließenden Reflexionen führen ihn noch einmal zu den besuchten Orten der Reisen, den zentralen Stätten von Kunst und Kultur, von Greenwich Village in die eisigen Berger der Schweiz, nach Deutschland „unter den Linden“ und in Italien nach Pescara, Genua und Mailand. Hier, im zweiten Teil, wird die Reise zu auch zu einer Zeitreise, voller Erinnerungen und Assoziationen und die die Vergangenheit im Gegenwärtigen aufzuspüren sucht. Aber auch die anschließende Liebeserklärung an seine karbische Heimat übersieht nie die dortigen realen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse, so wie er in Europa und den USA auch das ‚Kalte’ und Morbide hinter den glitzernden Fassaden erkennt. Mit diesen wenigen Zeilen sind längst nicht alle Facetten dieses wunderbaren Versepos’ voller sinnlicher Bilder beschrieben, sowie sich nicht alle Gedanken des Dichters beim nur einmaligen Lesen erschließen. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)