Zum Buch:
Ohne die vielfältigen Basisinitiativen wären die tiefgreifenden politischen Veränderungen in Venezuela nicht denkbar. Diese Publikation umfasst acht Interviews mit AktivistInnen der bolivarischen Bewegung, die über ihren persönlichen politischen Werdegang und die Aktivitäten ihrer Organisationen berichten. Zu Wort kommen u.a. die Koordinatorin der “Vereinigten Sozialstischen Front der Fachleute und Techniker”, die Präsidentin des staatlichen Kreditinstitutes Banmujer (das Kleinkredite an Frauen vergibt), die Leiterin eines Kindergartens oder das in der Stadtteilarbeit im Viertel “23 de Enero” (Caracas) aktive Kollektiv “Alexis Vive”. Die Interviews dokumentieren deren großes persönliches Engagement. Freilich gibt es auch viele Passagen wie die folgende, die überzogen wirken: “Unsere Männer!? Sie sind verliebt in diese Revolution und wenn ich sage, ich muss zu einer Versammlung, Chávez schickt mich, so sagt mein Mann nichts weiter, er akzeptiert es. Der Comandante schickt uns von hier nach dort. Es ist das erste Mal im Leben, dass wir soviel bewegt haben. Ich sage immer, ich folge allein Chávez und Simón – mein Mann heißt Simón Bolívar… Wir wollen die Leute begeistern für das, was hier passiert. Denn es passiert nichts weiter: Nur lauter schöne Sachen!” (S.85)
Christoph Dietz (Bücher zu Lateinamerika)