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Rezensionen – Die Zeit vom 23.09.2004 Es ist eine Art Vexierspiel, das der Rezensent Stefan Weidner hier offenlegt. Denn wie schon der Titel des vorliegenden Buches besagt, hat sich die libanesische Autorin Etel Adnan von William Gass’ “Im Herzen des Herzens des Landes” inspirieren lassen. In seinem Panoptikum des wahren Amerikas, so der Rezensent, beschreibe der nach “B” zurückgekehrte Gass das dortige Leben, anhand von vielerlei Miniaturen, die sich zunehmend zu einem “mythischen Ort” innerhalb der amerikanischen Provinz zusammensetzen. Auf diese Weise erschaffe auch Adnan einen “Nicht-Ort”, oder besser gesagt das “Etel-Adnan-Land, ein Land in dem man gerne leben würde”. Bei den Prosaminiaturen, mit denen Adnan bei ihrer Rückkehr nach Beirut begonnen, die sie aber 25 Jahre später in Kaliforniern fortgeführt hat, handele es sich jedoch nicht nur um “Erinnerungen oder versponnene Gedankengänge voller Poesie”, sondern durchaus auch um “Charakterstudien, Beobachtungen des amerikanischen Alltags oder gar ins surreale überhöhte Politikfarcen”. Auch der Irak-Krieg findet schließlich Erwähnung auf eine Art und Weise, die den Rezensenten staunen machen: “Nüchterner als hier sind Schmerz, Wut und Verzweiflung selten erzählt worden.” Diese Objektivität gelinge Adnan – in einer Art “grammatischen Erleuchtung” – durch den Gebrauch des Infinitivs, in dem das Subjekt vollkommen verschwinde, was Weidner fast schon für die Beschreibung einer “neuen condition humaine” hält. (aus Perlentaucher)