Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Anam, Tahmima

Zeit der Verheißungen

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Beschreibung

Wenn ich Bangladesch höre, denke ich an Bürgerkrieg, Hungersnot und eins der ersten großen Benefizkonzerte. Mehr, das muss ich zu meiner Schande gestehen, fällt mir dazu nicht ein. Fiel, muss ich sagen, denn jetzt habe ich ja Tahmima Anams Buch „Zeit der Verheißungen“ gelesen – und das sollten Sie auch tun. Sobald wie möglich.

Verlag
Insel Verlag, 2010
Format
Gebunden
Seiten
318 Seiten
ISBN/EAN
978-3-458-17464-6
Preis
19,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Tahmima Anam, 1975 in Dhaka, Bangladesch geboren, wuchs in Paris, New York und Bangkok auf und studierte in Harvard. Zeit der Verheißungen ist ihr erster Roman.

Zum Buch:

Dhaka, im Frühjahr 1971. Wie jedes Jahr feiert Rehana den Tag vor 15 Jahren, an dem sie ihre Kinder wieder zu sich nehmen konnte. Damals hatte die junge Frau, deren Mann plötzlich gestorben war, dem Vormundschaftsgericht nicht beweisen können, dass sie imstande war, ihre Kinder großzuziehen, und musste mit ansehen, wie ihr Schwager sie ins 1.000 Kilometer entfernte Lahore mitnahm. Aber dann hatte sie es mit Hilfe einer lebensklugen Nachbarin geschafft, sich durch den Bau und die Vermietung eines Hauses das nötige Einkommen zu verschaffen, und Maja und Sohail im Triumph nach Hause gebracht. Aber die rechte Feierstimmung will dieses Jahr nicht aufkommen, was zum einen an der überraschenden Ankündigung der Verlobung der Nachbarstochter Silvi mit einem Offizier liegt, überraschend vor allem für Sohail, der seit Kindertagen in das Mädchen verliebt ist. Zum anderen aber liegt es an der politischen Lage: weil die pakistanische Regierung dem gewählten bengalischen Oppositionsführer Mujib die Anerkennung verweigert, gehen die Studenten, unter ihnen auch Maja und Sohail, auf die Straße. Und als die pakistanische Armee einmarschiert, muss auch Rehana feststellen, dass es in diesem Krieg keine Neutralität gibt.  

„Zeit der Verheißungen“ ist ein Buch über den Unabhängigkeitskrieg in Bangladesch, erzählt aus der Perspektive der klugen, warmherzigen Protagonistin, die sich auf ihre eigene Wahrnehmung verlässt und eigene Prioritäten setzt. Es ist auch ein Buch über den Krieg, seine Verheerungen und seine Gewalt. Tahmina Anam ist es gelungen, ein sinnlich erfahrbares Geschichtsbuch zu schreiben, das die bis heute währenden Konflikte auf dem indischen Subkontinent anschaulicher werden lässt, als es Fernsehberichte können. Und ein wunderbarer Liebesroman ist es natürlich auch.   Irmgard Hölscher, Frankfurt am Main